Kolonie Revalerstraße

Ein Beitrag zu der Ausstellung „BERLIN-ATLAS – Architektur als Kritik an dem, was da ist“ der BDA-Galerie Berlin

Mit dem Projekt „Kolonie Revaler Wohn- und Gartenglück“ denken wir einen Ort in Berlin / Friedrichshain, der den Wunsch nach urbaner Dichte und dem Leben im Grünen vereint – ein Ort für die Bewohner dieser Stadt.

Mit dem Entwurf der Kolonie verleihen wir dem kontroversen Areal zwischen Kiezleben, Partymeile und Mediaspree eine neue Bedeutung. Selbstbewusst fügt sich der Entwurf ein und schafft einen Ort mit einer eigenen starken Identität. Darüber hinaus bietet er einen Mehrwert für die Bewohner und die gesamte Stadt.

Aktuell wird der Ort lediglich von einem großen eingeschossigen Supermarkt genutzt. Diese Funktion bleibt im Sockel erhalten und wird mit acht Baukörpern auf dem Dach ergänzt. Eine Besonderheit des Projekts schaffen wir mit großzügigen, zweigeschossig gestapelten Schrebergärten, die zwischen den Baukörpern liegen. Diese dienen, wie die Laubengangerschließung und die Dachflächen, als Begegnungszonen dem gemeinschaftlichen Austausch. Die Gärten setzten zudem einen Impuls für eine nachhaltige Gestaltung urbaner Räume.

Ein Ort für Menschen, die Gemeinschaft als Bereicherung empfinden

Die 116 Wohnungen variieren in ihren Größen zwischen 32 und 104 Quadratmetern und bieten so Freiraum für unterschiedliche Wohn- und Arbeitskonstellationen. Die Variation der Räumlichkeiten schafft beste Bedingungen für eine natürliche soziale Durchmischung.

Zwei an einen Schrebergarten angrenzende Wohnungen teilen sich den Außenraum zwischen den Baukörpern.

Die Nutzung der Räume im ersten Geschoss auf dem Supermarkt überlassen wir den Bewohnern der „Kolonie Revaler Wohn- und Gartenglück“. Ob ein Indoor-Spielplatz, ein Yogaraum, eine Werkstatt oder Arbeitsräume – wer hier lebt, begreift die Gemeinschaft als Qualität. Weg von der Anonymität der Großstadt, hin zum gemeinschaftlichen Miteinander.

Der freistehende Wohnblock schafft Wohn- und Arbeitsräume und zeigt, wie öffentlicher Raum effektiver genutzt und das soziale Gefüge gestärkt werden kann. Bei der Konzipierung des Wohnblocks spielen wir bewusst mit den Brüchen der Stadt.  Es geht nicht darum, die Stadt durch die Blockrandschließung vermeintlich zu reparieren, sondern die Brüche sichtbar zu lassen. Die Begrünung der angrenzenden  Brandwände schafft visuell einen Anschluss zur “Kolonie Revaler Wohn- und Gartenglück“.

Ein Entwurf von ROMED ARCHITEKTEN mit Ayla de Jong und Willi Neuer